
Besondere Orte in der alten Brotfabrik
Das Gelände der ehemaligen Brotfabrik Beckmann ist reich an Geschichte(n). In jedem Raum, in jeder Wand, in jeder Tür steckt gelebte Zeit. Die besondere Bauweise, die technischen Details und die Struktur der Gebäude erzählen von harter Arbeit, klugen Lösungen und jahrzehntelangem Wandel.
Ofenhalle
Die Ofenhalle war das Zentrum der Brotfabrik. Hier stand die Hitze im Raum, Tag und Nacht wurde gebacken. Alles war auf Effizienz und Rhythmus ausgerichtet. Gesteuert wurde die Hitze von hinten – über den Heizraum, in dem Braunkohle verfeuert wurde.
Fahrstühle
Drei Lastenaufzüge verbanden die Etagen des Betriebs. Sie transportierten Mehlsäcke, Brot und Werkzeuge – und machten das Arbeiten auf mehreren Ebenen überhaupt erst möglich.
Mehllager
Das Mehllager erstreckte sich über zwei Etagen. Oben wurden die Silos mit Mehlsäcken befüllt, unten konnte das Mehl bedarfsgerecht entnommen werden.
Keller
Im Keller wurde gelagert, gearbeitet und instand gehalten – aber nicht gebacken. Auch wenn sich hartnäckig das Gerücht hält, dort sei während des Krieges produziert worden, gibt es dafür keine gesicherten Hinweise.
Pferdeställe
Die Pferdeställe lagen in direkter Nähe zur Remise. Hier wurden die Tiere versorgt, die täglich Brot und Mehl durch die Stadt zogen. Heute dienen die alten Stallungen als Garagen – und bei Veranstaltungen wird daraus eine Bar mit Geschichte.
Werkstatt
In der Werkstatt wurde repariert, gebaut und nachjustiert. Ob defekte Maschinen, Werkzeuge oder Backformen – hier fand alles seinen Weg zurück in den Betrieb.
Bahnanschluss
Seit 1924 verfügte die Brotfabrik über einen eigenen Gleisanschluss an die Cöln-Mindener Eisenbahn. Der Anschluss diente ausschließlich dem Warentransport – Mehl, Maschinen, Materialien. Er verband die Brotfabrik mit der industriellen Infrastruktur der Region.
Schornstein
Der hohe Schornstein prägte das Bild des Betriebs. Er war kein bloßes Bauwerk, sondern ein sichtbares Zeichen dafür, dass hier gearbeitet, geheizt und produziert wurde.
Heizraum und Aschelager
Im Heizraum wurden die Öfen mit Braunkohle befeuert – durch eiserne Öffnungen an der Rückseite der Backöfen. Die Asche sammelte sich im gegenüberliegenden Aschelager, bevor sie entsorgt wurde.
Gefördert durch